
Viele Eltern scheuen Konflikte und Auseinandersetzungen mit ihren Heranwachsenden, sind gar der Meinung, die Erziehung sei nun am Ende. Erziehung hat aber mit Beziehung zu tun, mit beharrlicher, nicht immer harmonischer Beziehungsarbeit. Wer sich aus der Erziehung zurückzieht, zieht sich auch aus der Beziehung zurück, lässt Jugendliche allein, macht sie halt- und orientierungslos. Manch zerstörerische Aktivitäten von Pubertierenden geben Hinweise darauf, wie Heranwachsende hilflos um Hilfe, nach Zuwendung, nach Annahme, nach Bindung schreien. Eltern und alle Erwachsenen, die mit Pubertierenden zu tun haben, brauchen eine Ermutigung zur Erziehung und Beziehung.
Und sie brauchen eine Ermutigung, auch zu sich zu stehen. Denn Heranwachsende haben Respekt vor Eltern, die für sich sorgen und Verantwortung für sich übernehmen. Doch dies gelingt nicht von heute auf morgen. Das ist manchmal ein mühseliger Entwicklungsprozess.
So stellt die Pubertät eine spannende Phase in den Eltern-Kind-Beziehungen dar – voller Dramatik, voller kleinerer und größerer Konflikte, eine Phase, deren Sinn und Tiefe manchmal erst im Nachhinein geschätzt wird. „Die Pubertät ist eine Chance – für alle Beteiligten.“






