Körper-Kontaktangst – „Hilfe, ich brauche Nähe!“

Achtmonatsangst – „Hilfe, mein Kind fremdelt!“
Ihr Kind ist plötzlich nicht mehr so pflegeleicht, lässt sich nicht mehr jedem in den Arm drücken, es ist bei der Auswahl der Babysitter wählerisch, lächelt nicht auf Kommando. Es möchte zwar Halt, aber nicht von jedem gehalten werden. Diese Fähigkeit der Differenzierung ist ein wichtiger Reifeschritt, unter anderem ausgelöst durch eine Verfeinerung der Sinneswahrnehmung. Zudem erwirbt das Kind allmählich ein Bewusstsein für gewohnte Umgebungen. Vertraute Menschen, die das Kind täglich oder regelmäßig erlebt, vermitteln Halt, Orientierung und Verlässlichkeit. Diesen Personen vertraut es bedingungslos, weil sie Schutz geben, das gefühlsmäßige Überleben garantieren.
Doch zugleich „fremdelt“ das Kind, wenn unbekannte Menschen ihm körperlich zu nahe kommen. Und das Kind „fremdelt“ auch in ihm unbekannten Situationen: Auf der einen Seite reizen diese Situationen, auf der anderen Seite sind sie unheimlich.
Aus einer sicheren Entfernung heraus verschaffen sie sich einen verlässlichen Standpunkt, von dem aus sie sich allmählich der neuen Situation annähern. Wenn Kinder in ihrem Schutzverhalten bestärkt werden, verfügen sie auch in jenen Momenten, in denen Eltern nicht anwesend sind, über wichtige Selbstbehauptungs- und Überlebensmechanismen.



