Herr Rogge ,

Sie Schlitzohr!!! Ich kannte Sie bisher nicht (und kenne Sie natürlich immernoch nicht, nur Ihren Vortrag) aber habe in einem Facebook-Status eines Freundes einen Link zu Ihrem Vortrag beim Jako-O-Familientag angeklickt. Und eine ganze Zeit lang sehr viel gelacht. Und nachgedacht. Und mich gefreut. Und bin dankbar gewesen. Dass in dieser irren Welt von Kinderoptimierung, Elternzweifelmaschinen, Ratgeberliteraturwald, Arztverrücktmachung und Forschungsergebnissen endlich einer ist, der sagt “Hey, scheißt drauf.

Seid einfach Eltern , seid da und entspannt euch. Dann gehts auch dem Kind gut. Macht, was euch guttut, seid nicht zu streng mit euch und den Kindern”. Meine Eltern waren solche Eltern, die älter waren und uns begleitet haben , statt an uns zu ziehen. Ich bin seit einem Jahr selbst Mutter eines Kindes , dass sich prima entwickelt, aber laut Wachstumskurven viel zu klein und leicht ist. Was macht man sich da verrückt, weil es nicht in die Norm passt, obwohl einem das Gefühl sagt es passt schon alles! Und wie nerven mich Bekannte, die dann immer sagen machst du schon dies , geh doch mal zu der Therapie, vielleicht ist es psychisch….Und die mir sagen also nee, du kannst ihr doch jetzt keinen Kuchen geben, der ganze Zucker. ..Aber wenn sie den gern isst (und ich ja auch) und sie nicht jeden Tag vier Stück kriegt, warum nicht? Warum ist Kinder haben ein Laborexperiment, das es zu optimieren gilt, und nicht einfach Teil des Lebens, so wie Sex, Arbeiten und Reisen? Sie haben mir geze it in ihrem Vortrag, dass es noch Leute gibt, die es ähnlich sehen. Dass ich auf diesen irren Zug nicht aufspringen muss. Dass es richtig ist, dass ich da nicht so viel drüber nachdenke, sondern einfach mache. Ich danke Ihnen sehr, Herr Rogge, Sie großer Philosoph unserer Zeit. Meine Hochachtung und Dankbarkeit haben Sie sicher. Auch wenn ich mir wünschen würde, dass Sie bald nichts mehr zu tun haben. Weil es nicht mehr nötig ist, dass Sie solche Vorträge halten. Weil es alle schon wissen. Aber keine Angst, Sie brauchen fürchte ich nicht um Ihre Arbeit zu bangen, so schnell passiert das nicht. Daher: Weiter so!

Herzliche Grüße unbekannter Weise und schöne Pfingsten!

PS: Ich hoffe Sie haben viele Enkel, die in den Genuß eines so gut erzählenden Opas kommen. Rittergeschichten und dergleichen mit ihrer Gabe, spannend zu erzählen, müssen der Knaller sein!