Patchworkfamilien sind schon lange nichts Besonderes mehr. In der heutigen Gesellschaft sind sie genauso alltäglich wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Es ist uns deshalb ein Anliegen, sie aus ihrer stigmatisierten Ecke herauszuholen. Sie sind weder besonders problembeladen noch besonders „hip“ oder „cool“. Patchworkfamilien haben mit ganz gewöhnlichen Themen und Problemen zu tun und sie wollen auch in neuen Konstellationen mit Achtsamkeit und Hingabe bewältigt werden.

„Papas Neue nervt!“

Kinder haben oftmals eine sehr ehrliche, unverblümte Art auszudrücken, wie sie die Beziehung zu Erwachsenen erleben. In meiner Beratung habe ich von Kindern die unterschiedlichsten Eindrücke geschildert bekommen, was das Erleben der Patchworkfamiliensituation mit Kinderaugen betrifft::

„Endlich habe ich immer jemanden zum Spielen!“
„Ich erinnere mich an das Gefühl der Ohnmacht!“
„Eine Woche bei Mama, eine Woche bei Papa. Ich finde es gut, wie es ist.“
„Ich war traurig, wie damals mein Kaninchen gestorben ist.“
„Papas Neue nervt!“

Feststeht, dass die Komplexität des Alltags in Patchworkfamilien allen, aber besonders den Kindern vieles abverlangt. Sie müssen flexibel sein, sehen sich ständig konfrontiert mit den Befindlichkeiten von anderen, und sie müssen zwangsläufig mit fremden Personen zurechtkommen, nach dem Motto:

„Stiefeltern sind die Erwachsenen, die dir deine Eltern eingebrockt haben.“

Nach den Gesprächen ist aber auch klar, dass man Kindern Trennungen durchaus zuMUTen kann. Kinder können einiges wegstecken. Kinder sind klug genug, sich ihre Nischen zu schaffen und sich zu arrangieren. Sie sind tatsächlich flexibel, aber nur, wenn die Erwachsenen ihre Hausaufgaben machen. Kinder können mit Trennungen und mit neuen Familienkonstellationen umgehen, aber sie können nur schwer umgehen mit Erwachsenen, die ein ständiges schlechtes Gewissen mit sich herumtragen, die nicht klar sind, ihre Verbitterung über die Trennung nicht in den Griff bekommen oder die oft über den Expartner schimpfen oder ihren Ärger und ihren Frust an den Kindern auslassen.

Es sind die Erwachsenen, die in einer neuen Familie achtsam denken und bewusst handeln müssen. Es ist ihre Aufgabe, den eigenen Schmerz über das Zerbrechen von Ehe und Familie zu verarbeiten, damit die Kinder nach einer gewissen Zeit auch ihren Schmerz verarbeiten und die neue Realität in den neuen Familienzusammenhängen akzeptieren und leben können. In vielen der Gespräche mit Kindern und Jugendlichen war das die Essenz, die Botschaft. Und auf dem Weg dorthin ist es ganz wesentlich, dass die Erwachsenen ein Gespür dafür bekommen, dass die unterschiedlichen Verhaltensweisen im täglichen Miteinander nicht einzig und allein auf die Patchworkfamilie an sich zurückzuführen sind, sondern auf die Art und Weise, wie sie selbst darüber denken.

Normalisieren heißt das Zauberwort!

Dieser Aufgabe nehmen sich die Patchwork-Docs an. Patchwork-Docs, das sind Dr. Jan-Uwe Rogge, Sandra und Timm Korth. Zusammen verfügen wir über eine hundertjährige Patchworkerfahrung, die wir zusammen mit hochkarätigen Experten und Expertinnen aus dem In- und Ausland in einem Patchworkfamilien-Summit vertiefen wollen.

Unsere Motivation dabei entspringt unserer Überzeugung, dass Patchworkfamilien mehr Unterstützung und Wissen verdienen, um ein erfülltes Familienleben zu führen. Wir sind fest davon überzeugt, dass stabilere Patchworkfamilien nicht nur den Eltern zugutekommen, sondern im speziellen den Kindern eine liebevolle Umgebung bieten soll. Unser Ziel ist es, Patchworkfamilien Werkzeuge und Erkenntnisse zu vermitteln, damit sie harmonischer zusammenleben können.

Wir laden Sie herzlich ein, an unserem Summit teilzunehmen und sich von unseren Experten inspirieren zu lassen. Gemeinsam können wir Patchworkfamilien zu stabilen und liebevollen Gemeinschaften führen, in denen Leichtigkeit, Freude und Liebe gedeihen.

Weitere Infos und kostenlose Teilnahme unter: www.patchworkfamilien-summit.de/

Buchempfehlungen für Patchworker*innen:

So große Gefühle!

10,00 

Anselm Grün, Jan-Uwe Rogge

Jedes Kind erlebt von Anfang an starke Gefühle: unbändige Freude, wenn etwas gelungen ist, Momente von großem Glück, wenn es sich geborgen fühlt. Dieses Buch zeigt, dass in den glücklichen wie in den unglücklichen Augenblicken des Alltags Kräfte enthalten sind, die Mut machen und an denen Kleine und Große wachsen können. Mit viel Feingefühl und Verständnis helfen die Autoren, Gefühle der Kinder ernst zu nehmen, zu begleiten und mitten im größten Sturm ein stabiler Leuchtturm zu bleiben.

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